Das Gebiet um den Fiedererpass ist berühmt für Wanderer und Eisenweg-Begeher. Gerade der beliebte Mindelheimer Klettersteig wird sehr gerne von der Fiedererpass Hütte aus gestartet. Zum reinen Alpin-Klettern ist das Gestein, wie so oft in den Oberstdorfer Bergen, meist zu brüchig. Nur selten gibt es feste Felswände für lohnende Routen. Eine davon entdeckten die Allgäuer Gebietskenner Stefan Tauscher und Stefan Heiligensetzer an der Hammerspitze Südwand. Innerhalb mehrerer Sommermonate kreierten sie die Route „Fiedererblick“. Die moderne Klettertour führt in geschickter Linie, dem besten Fels folgend, bis zum höchsten Punkt. Dennoch darf man hier kein „Plaisir-Genuss“ in exzellentem Gestein erwarten. Vielmehr ist es ein alpiner Kletterweg bei dem Gespür und Feingefühl für Allgäu-Fels vonnöten ist.

ROUTENINFOS

Gebiet:
Allgäuer Alpen

Gipfel:
Nebengipfel der Oberstdorfer Hammerspitze, ca. 1950m

Exposition:
Südwand

Route:
„Fiedererblick“

Schwierigkeitsgrad:

Vorschlag: 7/7+ (6+/A0)

Wandhöhe:
Ca. 180 Meter

Kletterlänge:
Ca. 200 Meter – 6 Seillängen

Talort:
Oberstdorf im Oberallgäu (813m).
Kostenlose Parkplätze bei der DAV-Geschäftsstelle (Inform Park).

Kostenpflichtige Parkplätze bei der Skiflugschanze in Oberstdorf. Von hier am besten mit dem E-Mountainbike der Straße zur Mittelstation Fellhornbahn folgen. Kurz vor der Mittelstation biegt man links ab und gelangt somit ins Warmatsgundtal (1400m) Ab hier beginnt der Wanderweg zur Fiedererpass Hütte. Diesem folgt man bis zu zwei kleinen Alp-Hüttchen. Nun erkennt man rechts die beschriebene Südwand mit guter Routeneinsicht. Zum Schluss weglos bis zum Wandfuß.

Gehzeit: Warmatsgundtal – Einstieg ca. 1 Std.

Weitere Zustiegsmöglichkeiten aus dem Kleinwalsertal findet man auf der Homepage der Fiederpass Hütte.

Einstieg:
Links unterhalb einer markanten, gelben Felswand. Bohrhaken sind sichtbar.

Material:
Helm, 60 Meter Doppelseil, 10 Express Schlingen, Sicherung-/Abseilgerät, 2-3 Verschluss Sicherungskarabiner (Schraubkarabiner o. ä.), 2 Schlingen.

Mobile Sicherungsmittel:
2-3 kleine bis mittlere Friends/Cams können kleine Runouts in den leichten Seillängen entschärfen, sind aber nicht zwingend notwendig.

Hakenmaterial:
Die Route wurde vollständig mit M 10 Schwerlastanker aus Edelstahl abgesichert.

Steinschlaggefahr:
In den mittleren Seillängen ist das Gestein nicht immer zuverlässig. Der Vorsteiger sollte mit einem „weichen Kletterstil“ im alpinen Gelände vertraut sein. Ansonsten besteht Steinschlaggefahr für den Sichernden.

Charakter:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Allgäu typische Kletterei bei wechselnder Gesteinsqualität. Grundsätzlich kann man aber davon ausgehen, dass der Fels fest ist. Die Absicherung wurde in den leichteren Seillängen eher alpin gehalten. In den zwei Siebener Seillängen sind die Bohrhaken Abstände dafür enger.

Abstieg:
Ab dem Wandbuch kann man in drei 60 Meter Seillängen abseilen. Jeder zweite Stand wird dabei übersprungen.

Der weitere Aufstieg und zugleich Überschreitung der Hammerspitzen in Richtung Fiedererpass Hütte ist auch möglich, aber um einiges länger und beschwerlicher. Man sollte mit Felspassagen bis zum oberen 3. Schwierigkeitsgrad rechnen.

Prädikat:
Für Liebhaber der Allgäu typischen Kletterei, in der Nähe der schön gelegenen Fiedererpass Hütte, ein interessantes Ziel.