ROUTENINFOS

Route: 

Hochwiesler „Polarstern“

Länge: 

Ca. 160m, 5 Seillängen

Schwierigkeit: 

8-/8,  7+,  8+,  8-,  8+

Charakter: 

Die direkteste Linie am Hochwiesler. Anhaltend steil und schwierig. Lange Zeit wusste man nichts von dieser Route, nur dass Sani Heinl aus Augsburg dort mal gebohrt hatte, aber nichts veröffentlichte. Zufällig verstieg ich mich aus der „Schusterführe“ nach links und wunderte mich über die hohen Schwierigkeiten. Stückchenweise erkannte ich beim genauen Hinsehen eine eigenständige Linie. Leider war sie an den Ständen nur mit einem 8 mm Bohrhaken ausgerüstet, was mir sehr gefährlich vorkam. Dennoch tauchten schöne Seillängen auf, dazwischen aber auch brüchige Passagen. Typisch für die Tannheimer Wände.

Im Jahr 2005 stieg ich dann mit Rico Förster in die Route, um die Standplätze zu sanieren. Des weiteren verlegten wir die vierte und fünfte Seillänge in besseren Fels. Zwei gefährliche Gesteinsbrocken wurden im Frühwinter sicher entfernt und ins Tal befördert. Somit verringert sich die Steinschlag Gefahr für den Sichernden und andere Kletterer in der Wand.

Die erste Seillänge im Topo ist eigentlich ein Baseclimb, von Österreichern eingebohrt, passt aber hervorragend zur Route. Alles in allem kann man Polarstern nun als eigenständigen und gut eingerichteten Kletterweg weiterempfehlen.

An manchen Stellen ist der Fels noch nicht völlig abgeklettert und etwas kleinsplittrig, so dass auch mal was wegbrechen könnte. Das hat sich aber in den letzten Jahren stetig gebessert und passiert fast nicht mehr.

In der letzten Seillänge geht es direkt an den Haken hoch (schön und schwer). Wer rechts hinaus driftet, weil es leichter erscheint, kommt in brüchiges Gelände und gefährdet möglicherweise unterhalb kletternde Seilschaften durch Steinschlag. Also, in Bohrhaken Linie bleiben!

Absicherung:

Die Route ist vollständig mit Bohrhaken ausgerüstet. Weiteres Material zur Absicherung ist nicht notwendig.

Einstieg:

Etwas rechts der Einstiege von “Via Anita” und “Schusterführe”, bei einem kompakten Felsaufschwung. Ein kleines Schild “Polarstern” markiert den Startpunkt.

Abstieg: 

Hochwiesler Abseilpiste. Über den Hochwiesler Gipfelgrat in Richtung Rote Flüh bis zur Scharte. Hier beginnt die Abseilpiste nach Süden. 2 x abseilen mit mindestens 50 Meter Seilen.

Prädikat:

Unten eher technische- und oben eher ausdauernde Kletterei in durchgehend steilem Gelände.

Eine ansprechende Route die bis zum letzten Zug interessante und schwierige Stellen parat hat.