ROUTENINFOS
Gebirge:
Hohe Tauern – Österreich
Gipfel:
Großglockner, 3798m
Route:
Stüdlgrat
Exposition:
Süd
Kletterlänge am Grat:
Ca. 500 Meter
Schwierigkeitsgrad:
3+ bei trockenen Verhältnissen!
Charakteristik:
Einer der schönsten Gratanstiege der Ostalpen in einer herrlichen Umgebung. Das Gestein ist meist fest und griffig, weil viel begangen.
In Schönwetterphasen oft hoffnungslos überlaufen. Bei weniger guten Bedingungen (vereister Fels oder Nebel) kann die Route zu einem ernsten Unternehmen werden. Die Kletterei ist lange und der Abstieg kein Spaziergang!
Absicherung:
An schwierigen Stellen stecken große Bohrhaken. Vereinzelte Passagen wurden mit Fixseilen ausgestattet. Optional können Köpferlschlingen und Friends sehr gut eingesetzt werden.
Kletterausrüstung:
Steigeisen, ein Eisgerät, Klettergurt, 30 m Seil, wenn längere Passagen am „laufenden Seil“ geklettert werden, ca. 5 Express Schlingen, ca. 3 Bandschlingen, ein paar Einzelkarabiner und Sicherungsgerät, Helm, Stirnlampe.
Optional: mittlere Friends (Unterstützung bei vereistem Fels) und eine Eisschraube (Sicherungsmöglichkeit beim Abstieg, speziell im Übergang von Fels in den anfangs steilen Gletscher – je nach Bedingungen).
Topo:
Ausgangsort:
Kals in Osttirol (1324m)
Parkplatz:
Lucknerhaus (1920m) – Mautgebühr!
Hüttenzustieg:
Vom Lucknerhaus über Fußweg (rechts des Baches) oder Fahrweg (links des Baches) in ca. 50 Min zur Lucknerhütte. Mit Mountainbike/E-Bike schneller.
Von der Lucknerhütte über guten Fußweg in ca. 80 Minuten zur Stüdlhütte.
Tipp:
- Die Stüdlhütte (2802m) als Ausgangspunkt muss unbedingt reserviert werden.
- Abmarsch von der Stüdlhütte ist meist um 6 Uhr in der Früh.
- Ein nächtlicher Start von der ca. eine Stunde Gehzeit tiefer gelegenen Luckner Hütte (2241m) wäre auch möglich.
- Die Luckner Hütte ist vom Luckner Haus (1920m) mit dem Mountainbike erreichbar und verkürzt damit die Auf- und Abstiegszeit.
- Im unteren Drittel des Stüdlgrates erreicht man den „Frühstücksplatz“. Dieser ist mit einem gelben Schild markiert. Es wird darauf hingewiesen, dass man bis zu diesem Punkt nicht länger als 3 Stunden von der Stüdlhütte gebraucht haben sollte. Ansonsten wird ein Rückzug empfohlen. Ich denke, das hängt von der Jahreszeit und dem Wetter ab. Wer bei stabiler Hochdrucklage im Sommer 4 Stunden bis zum „Frühstücksplatz“ unterwegs ist, kann auch noch weiter in Richtung Gipfel steigen.
- Die Kletterei ist bei trockenen Verhältnissen herrlich, der Fels sehr gut abgeklettert und wenig brüchig. Bei eisigen Bedingungen, wie wir es vorfanden, kann sofort ein ernsthaftes Unternehmen daraus werden. Der zeitliche Aufwand ist dann viel größer.
- Der Abstieg über den Normalweg ist gut zu finden. Dieser ist jedoch teilweise sehr ausgesetzt und länger als man vermutet. Das sollte man im Vornherein mit einrechnen.
- Die Erzherzog Johann Hütte 83454m), auch „Adlersruhe“ genannt, ist normalerweise bewirtschaftet. Sie schließt im Herbst jedoch früher als die Stüdlhütte. Das sollte man wissen.
Aufstieg und Abstieg:
Der Aufstieg von der Stüdlhütte über den Stüdlgrat zum Großglockner, sowie der Abstieg über den Normalweg zur Stüdlhütte zurück ist auf der Seite Bergsteigen.com sehr gut beschrieben. Ich würde mich mit einer Beschreibung nur wiederholen
Prädikat:
Herrliche Tour – sehr empfehlenswert!
Zu beachten:
Nur bei stabiler Wetterlage einsteigen!
Bei Nebel oder Schneefall ist keine Hubschrauber Rettung möglich.
Der Gletscher zwischen „Adlersruhe“ und Stüdlhütte weist im oberen Teil des Normalweges Gletscherspalten auf. Hier sollte man sich konzentriert auf dem Pfad bewegen, gerade wenn man vom langen Gipfelabstieg schon müde ist.