Gimpel Nordwand – Gimpelperle

 

ROUTENINFOS

Gebirge:
Tannheimer Berge – Tirol

Gipfel:
Gimpel (2176m)

Route:
Nordostkante “Gimpelperle”

Exposition:
Nordost
Von Juni bis August gibt es morgens und nachmittags relativ viel Sonne.

Kletterlänge:
430 Meter
Ca. 700 Meter bis zum Gipfel

Schwierigkeitsgrad:
1.SL 6-,   2.SL 8-,   3.SL 7,   4.SL 7+,   5.SL 6-,   6.SL 7+,   7.SL 7-,  8.SL 7+,  9.SL 1,  10. SL 1,  11.SL 7,  12.SL 6. Danach folgt leichtes Klettergelände bis zum Grat.
7 obl.

Weiterweg zum Gipfel:

Der Ausstieg zum Gipfel liegt max. im 2. bis 3. Schwierigkeitsgrad. Es sind keine Haken zur Sicherung vorhanden! Der Fels ist mit Gras durchsetzt und teilweise schrofig. Aus diesem Grund ist der Weiterweg zum Gipfel nur aus alpinistischer Sicht interessant, aber dennoch für einen krönenden Abschluss lohnenswert.

Beim Rückweg über die Nesselwängler Scharte sollte man beachten, dass der Einstieg nur noch über Umwege erreicht werden kann. Ein Rucksack Depot empfiehlt sich deshalb schon am Fahrweg zur Otto Mayr Hütte.

Charakteristik:
Schöne, lange und alpine Sportkletterroute in meist wasserzerfressenem Kalkfels. Nur wenige Passagen im oberen Teil sind trotz Ausräumarbeiten noch etwas brüchig und erfordern gefühlvolles Klettern. Im unteren Wandteil ist Ausdauerkletterei an meist guten Griffen angesagt. Ab der 11. Seillänge wechselt das Gelände. Es wird flacher, der Fels glatter. Nun ist Fuß-Technik gefragt. Alles in allem eine sehr lohnende und abwechslungsreiche Tour in einer beeindruckenden Umgebung.

Absicherung:
Mit ca. 90 Edelstahl-Schwerlastankern und Klebehaken ausreichend gesichert.
Weiteres Material wie Keile und Friends sind nicht notwendig.

Material:
14 Express, Bandschlingen, Abseilgerät, 55m Doppelseil, Helm

Stützpunkt:
Otto Mayr Hütte (DAV-Sektion Augsburg), Tel. 0043-(0)5677 8457

Zustieg:
– Von Musau bei Reutte in Tirol (Gasthaus “Bärenfalle”) führt ein acht Kilometer langer Forstweg (für Kfz gesperrt) direkt zur Hütte. Eine ideale Strecke zum Mountainbiken. Ca. 1 – 1,5 Std.
– Von Grän im Tannheimer Tal fährt man mit der Bahn zum Füssener Jöchle (Fahrzeit von 9 – 16.30 Uhr). Von dort gelangt man bequem in rund 45 Minuten Abstieg ins Reintal zur Hütte.

Weg zum Einstieg:
Direkt von der Hütte folgt man dem Forstweg in Richtung Tal. Nach der ersten großen Kurve geht es durch einen kleinen Wald. Am Beginn des Geröllfeldes führ ein sichtbarer Pfad nach links durch Latschen zum Einstieg und zum Klettergarten.
Ca. 35-45 Minuten von der Hütte.

Einstieg:
Von der Otto Mayr Hütte kann man die Nordostkante sehr gut einsehen. Im unteren, kompakten Wandteil erkennt man einen ausgeprägten Riss der die Nordostkante vom links angrenzenden Klettergarten trennt.
Am Wandfuß befindet sich knapp links des oben genannten Risses ein markanter Pfeiler mit einer glatten Wand daneben. Unterhalb des Pfeilers beginnt die Gimpelperle. Ein Klebehaken mit Routenname markiert den Einstieg. Hier startet auch die äußerst rechte Route des Klettergartens von Sani Heinl. Topos dazu gibt es im Panico-Auswahlführer „Allgäu“ und auf der Otto Mayr Hütte.

Abstieg:
– Über die eingerichtete Abseilpiste laut Topo. Einige Kletterer hören nach der 8. Seillänge auf.
– Nach der gesamten Route weiter bis zum Grat des Gimpels, um danach auf dem Normalweg nach Süden abzusteigen zu können. Leichtes Klettergelände (II-III), aber nicht mit Haken gesichert!

Prädikat:

Empfehlenswert!
Lohnt sich auf jeden Fall zu klettern, wenn man sich im alpinen Gelände wohl fühlt.

Weitere Infos:
Am Einstieg befindet sich ein kleines Aluschild mit dem Routennamen „Gimpelperle“.

Die erste Seillänge ist auch zugleich die äußerst rechte Route des Klettergartens. Also nicht zu weit nach links abdriften. Nach ca. 30 Meter enden die Klebehaken des Klettergartens. Von hier geht es mit Schwerlastankern, die zur “Gimpelperle” gehören, gerade weiter. Der erste Standplatz befindet sich direkt neben einem kleinen Bäumchen.

Die Schlüsselstelle liegt in der 2. Seillänge und ist durch herrliche Ausdauerkletterei an schönen Löchern geprägt. Wer direkt in Hakenlinie klettert, sollte mit dem 8. Grad rechnen.

In Seillänge 3, 6 und 11 sollte man wegen starker Seilreibung auf die Seilführung achten. Mein Vorschlag: Die Express-Schlingen dort verlängern wo die Route einen Bogen macht.

Auf Grund der Kletterlänge sollte man den Zeitansatz nicht unterschätzen. Von der Hütte ca. 35-45 Minuten zum Einstieg, ca. 4 – 6 Std. Kletterzeit bis zum Wandbuch, sowie 1,5 Std. zum Abseilen. Eine Übernachtung auf der Otto-Mayr-Hütte ist durchaus empfehlenswert.

Update Juli 2022:

Die Route wurde von mir geklettert. Dabei tauschte ich alte Schlingen an Standplätzen und einer Sanduhr aus. Alle Schraubenmuttern an den Bohrhaken wurden wieder festgezogen. Dennoch empfehle ich den Wiederholern einen M10 Schlüssel mitzunehmen. Denn allein durch Seilreibung können sich verschiedene Hakenlaschen lockern.

Empfehlung:
Nur bei einigermaßen trockenen Bedingungen einsteigen!

Tipp:
Beim netten Personal der Otto Mayer Hütte kann man sich über die Verhältnisse in der Wand informieren. Tel. 0043-56778457

Bericht zum Gebiet:

Die hohen Wände im Tannheimer Tal