Gerberkreuz Südwestgrat – Himmelsleiter hoch über Mittenwald

Der Südwestgrat zum Gerberkreuz zählt zu den klassischen und lohnenden Kletterrouten des 4. Schwierigkeitsgrades im Karwendel Gebirge. Das Ambiente und die Aussicht krönen die große Runde hoch über Mittenwald.

 

ROUTENINFOS

Gebirge:

Karwendel

Talort:

Mittenwald

Gipfel:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Westliche Karwendelspitze, 2385m

Route:

Gerberkreuz Südwestgrat – Mittenwalder Höhenweg – Bergstation Karwendelbahn

Kletterlänge:

Ca. 400m

Aufstieg vom Tal insgesamt:

1550m

Schwierigkeitsgrad:

IV in alpinem Gelände – keine Plaisier Tour!

Charakteristik:

Sehr alpine Bergtour die den kompletten Alpinisten fordert. An den schweren Stellen ist der Fels meist gut mit ordentlicher Absicherung. In leichten Passagen (II – III) gibt es eher wenig fixe Sicherungspunkte. Hier benötigt man ein paar Keile/Friends sowie Köpferl-Schlingen. Die Fels Qualität nimmt nach oben hin ab. In teils brüchigem Gelände sollte man sicher unterwegs sein. Auch die Orientierung, gerade bei nebligem Wetter, darf man nicht unterschätzen.

Absicherung:

Die schwierigen Stellen sind zum Teil mit Normalhaken und Sticht-Bohrhaken ausgerüstet. Sticht-Bohrhaken sehen äußerlich oft sehr gut aus, sind aber von den Haltekräften als schlecht einzustufen.

Während man im schrofigen Zustieg ein Fixseil mit Edelstahl-Schwerlastankern fixierte, wurde bei der eigentlichen Route nur an den Sandplätzen saniert. Die uralten Sticht-Bohrhaken vermitteln eine “Pseudo Sicherheit” und entsprechen keiner modernen Sicherheitsanforderung. Somit sind diese mit äußerster Vorsicht zu benutzen.

Material:

55m Einfachseil, 8 Express, ein paar mittlere Cams/Friends, 2-3 Köpferlschlingen, Helm, Sicherungsgerät.

Zustieg:

Von der Talstation der Karwendelbahn in ca. 1 Std. auf dem Wanderweg zur Mittenwalder Hütte (1518 m). Ab hier dem ausgesetzten Weg nach rechts zum Lindlahnkopf folgen. In der Scharte vor der Latschenkuppe mit dem Lindlahnkopf (Gipfelkreuz) zweigt man links auf einem Pfad ab (Steinmänner) und folgt diesem aufwärts. Beim nächsten  Abzweiger (Schuttfeld) nach rechts. Jetzt über Schrofen zu den Latschen aufwärts bis man auf das Schuttfeld unterhalb der Felsen kommt. Man geht links um eine Kante (an dieser ist eine riesige abgesprengte pfeilerartige Schuppe, mit einem kleinen Felsenfenster oben). Einstieg bei Stichbohrhaken.

Abstieg:

Am Gipfel des Gerberkreuzes ist noch lange nicht Schluss. Man folgt dem Grat weiter. Die ersten Gratzacken umgeht man rechts und steigt zu kleiner Scharte bei einer Rinne ab. Dort aber gleich wieder rechts im anfangs steilen Gras zurück auf den Gratkamm (nicht die Rinne weiter runter). Nun geht man zu einer schon sichtbaren Steilstufe. Dort ein paar Schritte links runter, dann aber gleich auf Steigspuren zur ersten Kletterstelle (2) queren (oben sieht man eine rosa schimmernde Markierung). Über die Stufe hinauf, dann weiter den Steigspuren etwas nach links folgen. An einer Kante noch einmal klettern (2-, rosa Markierung). Danach den Steigspuren bis zum Mittenwalder Höhenweg folgen. Auf diesem nach links zur Karwendelbahn. Mit dieser geht es bequem ins Tal und direkt zum Parkplatz.

(Info Abstieg: Bergsteigen.com)

Prädikat:

Tolles alpines Unternehmen, das dem kompletten Bergsteiger fordert.

In der Route ist man meist allein unterwegs.

Tipp:

Nur bei trockenen Verhältnissen und guter Sicht einsteigen. Die Orientierung ist nicht immer ganz einfach, der Fels ab dem Gerberkreuz Gipfel oft schrofig und mit Gras durchsetzt. Sicherungsmöglichkeiten gibt es ab hier nur wenig.

Tour nicht unterschätzen!

Wer genau hinschaut, der entdeckt in Internet Foren manch Diskussion darüber, wie ungenau Beschreibungen und Einschätzungen von Routen sein können.

Liebe Bergfreunde.

Wir haben die Kletterei gemacht und die Beschreibung stimmt bis zur Madonna. Dann passt sie nicht mehr. Die leichte Schorfenkraxelei gestaltet sich so, ein Fehlgriff und Du bist weg, es ist Absturzgelände. Alles brüchig und steil. Und wesentlich länger als 250m. Entweder der Verfasser war nicht dort oder es gibt da ein Problem mit der Abschätzung von Kletterentfernungen und Gefahren. Noch schlimmer ist, dass die Abseilstelle falsch eingezeichnet ist. Normalerweise müsste der Verfasser jetzt die 1125 Euro an die Bergwacht zahlen. Die Abseilstelle befindet sich nicht an der Madonna sondern ca. 10m unterhalb. Die Abseilstelle von der Madonna ist ein Standhaken für eine Klettertour und das Seil lässt sich nicht abziehen aufgrund der Beschaffenheit des Gesteins. Hoch kamen wir auch nicht mehr, da wir ausgepowert waren und durch Ausbruch einer Sicherung kurz vor der Steilstufe eine Rückkehr notwendig war.

Laut Auskunft der Bergwacht rücken die mindestens 5 x pro Jahr aus um Leute aus dem Leichten(!) Schrofengelände zu retten. Außerdem ist der Weg vom Gerberkreuz auf den Höhenweg auch nicht ohne. Und die Zeitangabe ist ein Witz. Wir trafen 3 Österreicher, davon war mindestens einer von der Bergwacht Tirol, die sind normalerweise im schwerem Fels unterwegs. Auch die haben um einiges länger gebrauhcht. Nur soviel, ich habe eine Stinkwut auf den Verfasser! Also trau schau wem. Und noch was, ich bin seit 35 Jahren im Gebirge unterwegs, aber so was habe ich noch nicht erlebt. Also Augen auf!

Auszug: Bergsteigen.com

 

Mit Bergführer auf der sicheren Seite:

Gerne begleite ich Dich als Bergführer und Kletterlehrer auf dieser anspruchsvollen Tour und möchte Dir höchst mögliche Sicherheit und somit Genuss vermitteln.

Bergführer Honorar für eine Person: 450,- Euro plus Brotzeit auf der Hütte und Talfahrt mit der Bergbahn nach Mittenwald. Meine Anreise vom Allgäu ist im Preis inbegriffen.

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