Eiger Südwand – Märmelibahn

 

ROUTENINFOS

Gebirge:
Berner Alpen – Schweiz

Gipfel:
Eiger, 3970m

Exposition:
Südwand

Routenname:
Märmelibahn

Länge:
Ca. 850 Meter, 22 Seillängen

Schwierigkeitsgrad:
7+ (7 obligatorisch)

11 Seillängen im siebten Grad
8 Seillängen im fünften und sechsten Grad
3 Seillängen leichter als fünf

Charakteristik:
Alpine Sportkletterei in einer grandiosen Umgebung. Das Gestein ist meist fest und griffig.

Im Mittelteil führt die Route durch herrliche Wasserrillen, die ihres Gleichen suchen.

Nur in wenigen Passagen trifft man auf kurze Geröllbänder, auf denen Steinschlag ausgelöst werden kann. Aus diesem Grund ist Vorsicht geboten, falls sich mehrere Seilschaften in der Wand befinden.

Absicherung:
Mit Bohrhaken, Normalhaken und Sanduhrschlingen gut abgesichert. Zusätzlich ist ein Satz Friends und Keile empfehlenswert.

Tipp:

  • Wer die Route an einem Tag klettern möchte, sollte im siebten Schwierigkeitsgrad sehr schnell klettern können und sich keinen Verhauer      leisten.
  • Wer bei der Station „Eismeer“ übernachten will, sollte Trinkwasser mitnehmen, da es oben keines gibt.
  • Wer nach der elften Seillänge auf dem Biwakband übernachten möchte, sollte Schlafsäcke, Isomatte, Kocher und warme Kleidung mit sich führen. Es gibt unterschiedliche Aussagen über das vorhandene Material am Biwakplatz. Wir fanden z. B. nur eine kleine Isomatte obwohl von zweien die Rede war…
  • Trotz der Schlepperei am Vortag war für uns die Variante mit dem Wandbiwak ein Erlebnis der besonderen Art. Schön früh am Morgen weckt die Sonne, so dass man ohne kalte Finger beruhigt in den zweiten Klettertag starten kann.
  • Der Absatz bietet Platz für max. vier Personen. Falls mehr Seilschaften unterwegs sind (z. B. Wochenende), könnte es eng werden…
  • Schnee zum Schmelzen ist meist vorhanden, wenn auch teilweise schmutzig.

Zustieg:
Von Grindelwald mit der Bahn zur kleinen Scheidegg und weiter in Richtung Jungfraujoch.

Bei der Station Eismeer geht es hinaus auf die Südseite. Für den Gletscher Zustieg zur Wand sind Steigeisen und ein Pickel/Eisgerät sehr ratsam. Diese Ausrüstung kann am Einstieg deponiert werden, sofern man nicht zum Gipfel aufsteigen möchte.

Die letzten 300 Meter auf dem Mittellegigrat zum höchsten Punkt sind schneebedeckt und manchmal vereist. Normalerweise seilen die Südwand-Kletterer nach dem Grat über die Route wieder ab.

Abstieg:
Nach Erreichen des Mittellegigrates kann über die Route abgeseilt werden.
Wer weiter auf den Gipfel steigen möchte, muss die gesamte Eisausrüstung mit sich führen.

Beim Normalweg über die Westflanke oder dem Südgrat ist diese vonnöten.

Prädikat:
Alpinistisch sehr empfehlenswert!

Zu bedenken:
Die Bahn zum Jungfraujoch ist nicht ganz billig. Man sollte sich jedoch auch überlegen, welche Meisterleistung dieses Bauwerk darstellt. Staatl. gepr. Bergführer erhalten Sonderkonditionen.

Im Internet findet man Preise und Fahrzeiten, die wichtig für die Routenplanung sind.

Zu beachten:
Nur bei stabiler Wetterlage einsteigen!