Oktober 2014

Forum Leistungsbergsteigen des DAV 2014

Bereits vor drei Jahren hat Philipp Abels vom Ressort Spitzensport im DAV das Forum Leistungsbergsteigen ins Leben gerufen. Die Idee ist, vom Deutschen Alpenverein unterstützte Leistungsbergsteiger/innen im Bereich Big Wall Klettern und Expeditionsbergsteigen zusammenzuführen, um Kontakte und Erfahrungen auszutauschen. Zwei Jahre lang fand das Treffen jeweils am runden Tisch beim DAV Hauptverband in München statt.

Heuer wurde erstmals ein neues Konzept mit mehr Praxisanteil durchgeführt. Expeditions- und Spitzenbergsteiger aus Dresden luden zum Treffen nach Bad Schandau, im Herzen des Elbsandsteingebirges ein.

Es war eine lange Anreise vom Allgäu, um endlich auch mal das etwas „andere Klettern“ im Osten der Republik kennenzulernen. Wie nirgendwo anders in Europa gibt es hier strenge Kletterregeln, die das sensible Gebiet schützen sollen. Erst wenn man eintaucht in die faszinierende Sandsteinwelt der Sächsischen Schweiz und die Ethik der dort ansässigen Klettergemeinde miterlebt, versteht man warum diese Kletterregeln entstanden sind.

Kletterer aus Sachsen demonstrierten uns Bayern wie man an den Sandstein Felsen klettert und mit welchen Mitteln man sichert. Mit meinem Expeditionspartner Rainer Treppte, einem gebürtigen Sachsen, der schon lange im Allgäu wohnt, hatte ich zusammen mit meiner Frau Lena sogar einen Privat-Bergführer. Er zeigte uns drei Tage lang herrliche Felsformationen und unglaublich schöne Routen. Dafür ein herzliches Dankeschön!

Neben der praktischen Ausbildung gab es am Abend unseren Expeditionsfilm „Shivas Launen“ (Indien/Himalaya) und einen Film über die Begehung zweier extrem schwieriger Big Wall Routen am El Cap (Yosemite Valley) im Rotpunktstil von Thomas Hering und Tobias Wolf zu sehen. Ein Ausrufezeichen auf welch internationalem Spitzenniveau die Sachsen klettern. Das abschließende Referat „Hochleistung in Expeditionsteams“ von der Sportpsychologin Alexandra Albert ergänzte die Praxisvorträge mit hohem fachlichem Hintergrundwissen.

Fazit:

Der dreitägige Ausflug ins Elbsandsteingebirge hat sich mehr als gelohnt. Hätten die sächsischen Kletterer eine nicht so weite Anreise in die Berge, würde man auch hier bei uns in den Alpen mehrfach über internationales Topniveau in anspruchsvollen Mehrseillängenrouten von Elbsandsteinkletterern berichten.

Die Sachsen bedauern sehr, dass es nach Wolfgang Güllich keinen Westdeutschen, Österreichischen oder Schweizer Kletterer mehr gibt, der es ernsthaft probiert eine sächsische Spitzenroute im Elbsandstein im Rotpunktstil zu wiederholen.

 

Verboten sind unter anderem:

Routen Einrichten von oben

Gebrauch von Magnesia

Tickmarks, um Griffe/Tritte zu markieren

Clipsticks, um Haken vorzuhängen

Ausbouldern im Toprope

Benützung von Klemmkeilen, Friends und Camalots

Hakenabstände von weniger als 3 Meter

 

Das Klettergebiet Sächsische Schweiz mit den Besonderheiten auf Wikipedia

Die Geschichte des Kletterns in der Sächsischen Schweiz auf Wikipedia

Die Schwierigkeitsgrade der Sachsen im Vergleich zu anderen Schwierigkeitsgraden

Robert Leistner klettert “Circus Maximus” Video