ROUTENINFOS 

Gebirge:
Tannheimer Berge

Gipfel:
Rote Flüh, 2108m

Route:

Westwand „Niemandsland“

Länge:
Ca. 80m, 3 Seillängen

Schwierigkeitsgrad:

8+,  7,  8-

Charakteristik:

Technisch anspruchsvolle Wandkletterei in meist gutem Fels.

Absicherung:

Die Route ist sehr gut mit Bohrhaken ausgerüstet. Weiteres Material zur Absicherung ist nicht notwendig.

Zustieg:
Vom Gimpelhaus kommend, quert man die gesamte Südwand der Roten Flüh bis der Weg um die Ecke in Richtung Westwand (Abseilpiste) führt. Sobald man diese Seite erreicht hat, erkennt man im unteren Wanddrittel einen großen Gras-Absatz (Baum) mit Überhang, durch den die Route „Sturm im Paradies“ führt. Ca 30 Meter links davon schließt sich eine kompakte graue Wand an. Sie endet unter einer gelben Verschneidung. Durch diese Wand/Verschneidung führt „Niemandsland“ auf einen Pfeilerkopf in Wandmitte.

Einstieg:
Der Einstieg befindet sich auf einem kleinen Grasabsatz.
Der Routenname ist neben einem Bohrhaken angeschrieben.

Abstieg:
Über die Route kann problemlos abgeseilt werden.

Prädikat:
„Kurz aber knackig“

Besonderes:

Ende August 2011 gelang Jürgen Oblinger während der 3. Begehung ein “On sight” der Schlüsselseillänge.

Tipps:

• Die Route bietet sich hervorragend als Zweittour an
• Nachmittags/abends ist die Westwand herrlich sonnenbestrahlt
• Die Route ist vor Steinschlag geschützt
• Sie ist aber nur bei trockenen Verhältnissen zu empfehlen
• Etwas weiter links in der großen Rinne endet die Abseilpiste von der
Roten Flüh. Bei Betrieb herrscht Steinschlaggefahr unter dieser Rinne!

Anmerkung:
An den Südwänden der Tannheimer Berge haben wir eine sehr unterschiedliche Gesteinsqualität. Von herrlich festen Platten bis extrem bröseligen Überhängen findet man alles. Manchmal sogar in einer Route auf engstem Raum. Aus diesem Grund habe ich bei einigen meiner Erstbegehungen nachträglich ein paar wichtige Griffe/Tritte mit Sika unterstützt. Es ging mir nicht darum eine Route zu bauen, sondern Wege zu hinterlassen, die für kommende Kletterer in der Gesteinsqualität und den technischen Anforderung gleichbleibend sind. Es wäre zu schade und ärgerlich, wenn sich durch Griffausbrüche die Schwierigkeiten ständig ändern und die Routen deshalb nicht mehr nachvollziehbar sind. Mein Beweggrund ist, in einem solch hoch frequentierten alpinen Sportklettergebiet schöne Kletterwege zu hinterlassen. Ich hoffe, sie bleiben über viele Jahre in ihrer Art und in ihre Homogenität  erhalten, so dass sie allen Wiederholern viel Freude bereiten. Denn nur dann lohnt sich die ganze Arbeit in meiner Freizeit. 

Wer damit nicht einverstanden ist, sollte andere Routen anvisieren. Doch in den meisten der viel begangenen Südwand Touren wurde aus ähnlich nachvollziehbaren Gründen ganz bewusst brüchige Felspartien abgeräumt, manchmal verfestigt und Bohrhaken von oben kommend eingeklebt. Die große Beliebtheit des Gebietes und die zurückgegangenen Unfallzahlen stehen für sich.