Sportklettern Oberallgäu

Weihar- Einer der ersten Sportklettergärten im Oberallgäu

Die Mitte der 80er Jahre entstandene und sehr aktive Hindelanger Kletterszene um Hartmut Wimmer und Herbert Hanser bohrte im großen Felsmassiv “Weihar”, nahe des Hirschberges, viele schöne Routen ein. Jahrelang trafen sich dort die Kletterbegeisterten der Region und bewunderten die Ostrachtaler Felsspezialisten, aus der auch der erste deutsche Weltcupsieger im Vorstiegsklettern, Christoph Finkel stammt. Zu dieser Zeit wurde nur am Fels geklettert. Kletterhallen und Boulderräume waren Zukunftsmusik.

Unzureichende Absicherung

Als um die Jahrtausendwende einige interessante neue Sportklettersektoren im Oberallgäu eingerichtet wurden, geriet das Traditionsgebiet mehr und mehr in den Hintergrund. Ausschlaggebend dafür war auch die teils unzureichende Absicherung mit Bohrhaken der ersten Generation. Dies war Anlass für die IG-Klettern Bergsport Allgäu eine umfangreiche Sanierungsaktion durchzuführen. Nur wenige in Vergessenheit geratene Linien wurden dabei außer Acht gelassen.

Brüchig aussehendes Gestein

Vor einem halben Jahr kletterte ich eher zufällig im Sektor “Ifenblick” über die normale Umlenkung hinaus und folgte den alten Bohrhaken bis zum bitteren Ende. Die im Führer beschriebenen “oberen Seillängen” wurden auf Grund der maroden Absicherung und dem brüchig aussehenden Gestein bisher von fast allen Seilschaften gemieden.

Die Qualität der Allgäuer Gesteinsstruktur ist hier deutlich besser

Welch Überraschung! Der gelbe und weitgehend überhängende Fels erinnerte mich ein bisschen an die Begehung des “Schweizer Daches” an der Westlichen Zinne Nordwand. Doch die Qualität der Allgäuer Gesteinsstruktur ist hier deutlich besser. Hartmut Wimmer und Herbert Hanser leisteten schon damals beim Einbohren der Routen ganze Arbeit. Der Fels war weitgehend ausgeputzt und die Bohrhaken in festem Gestein platziert. Doch leider uralt und verrostet…

Dolomiten Ambiente im Oberallgäu

Diesen  Kletterperlen wollte ich zu neuem Glanze verhelfen.  Also begab ich mich an einem Schlechtwettertag in die Routen und tauschte abgeschliffene Umlenkkarabiner sowie verrostete Bohrhaken aus. Wackeliges Gestein wurde entfernt. Mit einem 80 Meter Seil können nun drei sanierte Kletterlinien angegangen werden, die den langen Routen im Sektor “Himmelsleiter” der benachbarten Kellerwand sehr ähnlich sind.

Wer als Sportkletterer Dolomiten Ambiente im Oberallgäu sucht, der wird an den hervorragend eingerichteten Klettergärten rund um Hindelang sicher viel lohnenswertes entdecken.

Alle Kletterfelsen sind im Gebietsführer  Allgäu Rock aufgeführt.

Für die langen und neu sanierten Routen habe ich ein Topo zum Download beigefügt.

Wichtig!

Wer in die langen Kletterlinien im zentralen Teil der Wand einstiegt, sollte zuvor die sich am Einstieg befindlichen Kletterer darüber informieren. Denn wenn ein Griff oder Tritt während einer Begehung ausbricht, könnte er unten stehende Personen gefährden.

Mit Bergführer auf der sicheren Seite:

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