ROUTENINFOS 

Route:
Hochwiesler Südwestwand „Higway der Träume“

Schwierigkeitsvorschlag: 
Nach meiner Rotpunktbegehung vom 15.07.05 schlage ich den Schwierigkeitsgrad wie folgt vor:
1. SL 8-,  2. SL 6,   3. SL 8,   4. SL7,   5. SL 7,   6. SL 8,   7. SL3    (8-/8 obl.)

Kletterlänge: 
Ca. 150 Meter

Charakter: 
Interessante und abwechslungsreiche Route mit kniffligen Plattenstellen und athletischen Zügen in der Ausstiegsverschneidung. Alle Seillängen sind sehr human mit Edelstahlbohrhaken ausgerüstet. Weiteres Material zur Absicherung ist nicht notwendig. Nach jeder Seillänge kann mit einem 55 Meter Doppelseil abgeseilt werden. Ich würde sie um einiges leichter als „Gelbfieber“ 9- einstufen. Sie ist aber schwieriger als die „Schwarze Mamba“ 8, dafür besser abgesichert. Eine gute Route um sich an die anspruchsvollen Wege in den Tannheimer Südwänden zu gewöhnen.

Tipp: 
Erst Mittags einsteigen wenn die Sonne in die Wand scheint.
Die erste Seillänge fordert schon recht ordentlich, so dass ein Kaltstart nicht unbedingt zu empfehlen ist.
Der untere 8. Schwierigkeitsgrad sollte sollte keine größeren Schwierigkeiten bereiten. Ansonsten wird`s zäh. Doch probieren geht über studieren…

Einstieg: 
Die Route befindet sich ca. 50 Meter oberhalb der Hochwiesler Abseilpiste und ca. 10 Meter rechts von „Pavelas“. Der Routenname ist angeschrieben.

Abstieg: 
Entweder auf dem Grat nach rechts zur Hochwiesler Abseilpiste queren oder auf der Rückseite ins Gimpelkar absteigen. Es besteht auch die Möglichkeit nach der letzten schweren Seillänge mittels Abseilpiste zum Einstieg zurück zu gelangen. Der von oben gesehen zweite Abseilstandplatz befindet sich rechts neben der Route. 55 Meter Doppelseil notwendig!

Erste Rotpunktbegehung:
Walter Hölzler mit Rico Förster am 15.07.05
Erste on sight Begehung durch Günter Bahr eine Woche später.

Anmerkung:
An den Südwänden der Tannheimer Berge haben wir eine sehr unterschiedliche Gesteinsqualität. Von herrlich festen Platten bis extrem bröseligen Überhängen findet man alles. Manchmal sogar in einer Route auf engstem Raum. Aus diesem Grund habe ich bei einigen meiner Erstbegehungen nachträglich ein paar wichtige Griffe/Tritte mit Sika unterstützt. Es ging mir nicht darum eine Route zu bauen, sondern Wege zu hinterlassen, die für kommende Kletterer in der Gesteinsqualität und den technischen Anforderung gleichbleibend sind. Es wäre zu schade und ärgerlich, wenn sich durch Griffausbrüche die Schwierigkeiten ständig ändern und die Routen deshalb nicht mehr nachvollziehbar sind. Mein Beweggrund ist, in einem solch hoch frequentierten alpinen Sportklettergebiet schöne Kletterwege zu hinterlassen. Ich hoffe, sie bleiben über viele Jahre in ihrer Art und in ihre Homogenität  erhalten, so dass sie allen Wiederholern viel Freude bereiten. Denn nur dann lohnt sich die ganze Arbeit in meiner Freizeit. 

Wer damit nicht einverstanden ist, sollte andere Routen anvisieren. Doch in den meisten der viel begangenen Südwand Touren wurde aus ähnlich nachvollziehbaren Gründen ganz bewusst brüchige Felspartien abgeräumt, manchmal verfestigt und Bohrhaken von oben kommend eingeklebt. Die große Beliebtheit des Gebietes und die zurückgegangenen Unfallzahlen stehen für sich.